22/05/2021 0 Kommentare
Blog 16: 50 Tage - Was Pfingsten mit der Obstblüte zu tun hat
Blog 16: 50 Tage - Was Pfingsten mit der Obstblüte zu tun hat
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Blog 16: 50 Tage - Was Pfingsten mit der Obstblüte zu tun hat
Wenn wir am Sonntag und Montag Pfingsten feiern, erreicht das Kirchenjahr einen weiteren Höhepunkt. Aus dem jüdischen Schawuot entstand das christliche Pfingstfest und zwar genau 50 Tage nach Ostern. So ist „pentekoste“ der griechische Ursprung des Wortes Fünfzig.
Die Apostelgeschichte in der Lutherbibel erzählt in Vers 2, das am Pfingsttag alle beieinander, an einem Ort versammelt waren, als plötzlich ein gewaltiges Brausen vom Himmel kam und ein starker Sturm aufzog. Den Anwesenden erschienen zerteilte Zungen wie von Feuer, die sich auf jeden von ihnen setzten. Und sodann wurden sie erfüllt vom Heiligen Geist und predigten so, wie der Geist es ihnen vorgab. Ein jeder allerdings in einer anderen Sprache.
Die Menschen die durch das Donnern und den Sturm zu den Anwesenden eilten, hörten, dass in vielen verschiedenen Sprachen gepredigt wurde und waren darüber verunsichert und verängstigt. Doch dann erhob sich Petrus aus der Menge und verkündete die wichtige Botschaft: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Sohne und eure Töchter sollen weitersagen, und eure Jünglinge sollen Geschichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben. (…) Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden. Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herren anrufen wird, der soll gerettet werden.
Viele der Anwesenden waren von Petrus Worten angetan und bewegt. Sie spürten in sich den heiligen Geist, ließen sich Taufen und lebten fortan in festen Glaubensgemeinschaften. Sie empfingen die Lehren der Apostel im Brotbrechen und dem Gebet, teilten was sie besaßen untereinander auf und ihre Gemeinschaft wuchs beständig. Daher wird das Pfingstfest in der christlichen Tradition auch als die Entstehung der Kirche bezeichnet.
Diese Geschichte ereignete sich in der Natur und unter freiem Himmel. Und bis heute finden viele Pfingstgottesdienste im Freien statt. Pfingstprozessionen ziehen durch Stadt und Land. Kein Wunder, ist doch die Sehnsucht nach Wärme, Sonnenstahlen und Bewegung besonders nach dem Winter groß.
Der früheste Termin für das Fest ist der 10. Mai, dann kann es zwar noch immer relativ kühl sein, aber frisches Grün und blühende Blumen und Bäume sind bereits überall sichtbar. Und noch eine schöne Verbindung zur Natur hat Pfingsten. Raten Sie doch mal wie lang es von der Blüte des Apfelbaumes bis zum Fruchtansatz dauert? Genau, 50 Tage! Ich persönlich glaube dabei übrigens nicht an einen Zufall…
Heute vor 50 Tagen war der 01. April und heute in 50 Tagen wird der 9. Juli sein. In hundert Tagen kann viel passieren. Wissen Sie noch, was Sie am 1. April gemacht haben? Und wie stellen Sie sich Ihren perfekten 9. Juli, übrigens ein Freitag, vor?
Nutzen Sie die Zeit, vertrauen Sie darauf was Petrus gesagt hat, bleiben Sie in Gemeinschaft mit Freunden und Familie verbunden, seien Sie unterwegs zwischen Himmel und Erde und erlauben Sie sich zu träumen, mindestens für die nächsten 50 Tage. Der amerikanische Autor Zig Ziglar sagte „Träumen Sie so weit Sie sehen, und wenn Sie dort angekommen sind, können Sie weiterblicken.“ Ich finde, das ist eine schöne Aufforderung, oder?
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen
Stefan Lemke

Stefan Lemke ist Diakon und Fachberater für die Arbeit mit Senior*innen in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg- Wilmersdorf. Seine Freizeit verbringt er gern mit und in der Natur. Einmal monatlich bietet er eine Pilgertour im Berliner Umland an. In seinem wöchentlichen Blog schreibt er über Gedanken auf dem Weg.
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