Blog 8: Trostkarten in der Post: Gemeinsam und Miteinander

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Blog 8: Trostkarten in der Post: Gemeinsam und Miteinander

Vor zwei Wochen habe ich berichtet, wie angetan ich war, als ich die Trostkarten der Schüler*innen der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf in den Händen hielt. Je öfter ich die Karten ansah, desto liebevollere Details konnte ich entdecken: Da war der gemalte Glückspilz, der lächelnde Delphin, die mit Glitzer und Perlen verzierte Prinzessin und der gutgemeinte Wunsch des Kindes an den Empfänger: „Ich wünsche Dir einen Hund“. Lieb, oder?

Dem Aufruf, Trostkarten für die Kinder zu gestalten, sind ebenfalls viele von Ihnen nachgekommen, was mich natürlich sehr freut. Sie haben gemalt, geklebt, gezeichnet, geschrieben, gedichtet und sogar Rätselkarten erstellt (Siehe Bild). Und auch hier haben sich viele kleine und liebevolle Schätze in den Briefumschlägen versteckt. Es war zu spüren, dass die Karten von Herzen kommen. Von all den Ideen, Texten und tröstenden Worten war ich sehr angetan. Danke an alle, die sich so viel Mühe gegeben und sich Zeit dafür genommen haben.

Die Karten haben gezeigt, wie gut es tut, wenn jemand da ist, um zu trösten. Dabei spielen Alter, Herkunft oder Bildung gar keine Rolle. Wenn jeder seinen kleinen, einzelnen Teil dazu beiträgt, indem er eine Karte schreibt, kann daraus etwas Großes entstehen. Insgesamt wurden mehr als 80 Karten geschrieben und ausgetauscht. Ich bin mir sicher, dass sie auf beiden Seiten Menschen aufgemuntert haben. Und sie haben dazu beigetragen, dass sich Jung und Alt Gedanken über die momentane Lebenssituation des jeweils anderen machen. 

Dabei wird deutlich, dass es zwischen den Generationen mehr Parallelen gibt, als wir zunächst glauben: den Verzicht auf Familie und Freunde, auf Bildung, Urlaub, Ausgehen und die Sorge bezüglich der Zukunft. Wobei sich die Zukunftsfrage in den beiden Generationen durch zwei Worte klar unterscheidet: Während sich die einen fragen „Was kommt in Zukunft wohl NOCH auf mich zu?“, treibt die anderen die Frage um „Was kommt in Zukunft wohl NICHT mehr auf mich zu?“. Beide Seiten sind verständlich und sehr ernst zu nehmen.

Besonders das zeigt mir, dass wir in der gegenwärtingen Corona Situation alle in einem Boot sitzen. Und ist es nicht gerade jetzt wichtig, dass wir uns in die Lebenswelt des jeweils anderen hineinversetzten und uns als kleines Mantra: „Gemeinsam miteinander statt gegeneinander“ vorsagen? Es kann, in Verbindung mit einem Lächeln an mein Gegenüber, kleine Wunder bewirkten. Ich bin überrascht, wie das wieder und wieder wirken kann – und wie schön das ist.  

Mit diesen Gedanken, dem Mantra und der „Lächelübung“ lade ich Sie zu einem Spaziergang zum Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf ein. Dort zeigen sich momentan unzählige Frühblüher, die gute Laune machen. Genießen Sie die bunte Vielfalt am Platz und in der direkt angrenzenden Kleingartenanlage. Begehen Sie die Wege und schauen Sie sich die aufblühenden Gärten an. Keine Sorge, die Wege fallen unter Grün- und Erholungsanlagen und sind somit öffentlich zugänglich. Darauf können Sie ja mit einem Lächeln im Gesicht hinweisen, falls Sie diesbezüglich angesprochen werden.

Schöne Grüße sendet

Ihr Stefan Lemke



Stefan Lemke ist Diakon und Fachberater für die Arbeit mit Senior*innen in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg- Wilmersdorf. Seine Freizeit verbringt er gern mit und in der Natur. Einmal monatlich bietet er eine Pilgertour im Berliner Umland an. In seinem wöchentlichen Blog schreibt er über Gedanken auf dem Weg.

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