Unser Herbstferienprogramm in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde war gerade losgegangen, da standen wir schon vor einem Rätsel. Einer der Jungen wollte uns seinen Namen nicht nennen. Er wisse nicht, wie er auf Deutsch heißen würde. Wie erleichtert war Iwan, als wir ihm erklärten, dass er überall auf der Welt Iwan bleiben wird!

Fünf Tage lang haben wir mit den Schulkindern in unserem Ferienprogramm „Das hat Hand und Fuß“ Einzigartiges erlebt. Einzigartig zu sein war auch das Thema, das wir aus Paulus‘ Korintherbrief ausgewählt hatten. Den Wert, den jeder Mensch mit seinen Verschiedenheiten für die Gemeinschaft darstellt, beschreibt er darin in einem eindrücklichen Bild: Wie ein Körper aus vielen Körperteilen besteht, so sei es auch in der Gemeinschaft.

So probierten die Kinder zum Beispiel im Rollstuhl, mit Verbänden, schwarzen Brillen und Gehörschutz aus, wie es wohl wäre, wenn ein Körperteil gar nicht oder schlecht funktionieren würde. Oft waren sie aufeinander angewiesen. Kreativ waren sie mit Ton, Gips und Farbe. Im Ethnologischen Museum sahen sie dann, wie unterschiedlich andere Völker mit diesen Materialien umgehen. Nur schade, dass man nichts berühren durfte. Für Tim eine große Herausforderung. „Darf ich dich anfassen?“, fragte er also etwas gelangweilt den Aufseher. Tatsache: „Na komm her, Kleener, gib mir Fünf!“, sagte der runde Mann im Anzug und streckte Tim die Hand entgegen.

Das größte Abenteuer aber erlebten die Kinder auf dem ausrangierten Traktor, der als Klettergerät auf einem Spielplatz stand. Da machte die ganze Bande fantastische Reisen. In die Tiefsee und auf den Mond, mit Motorschaden und Reserverädern, falschem Anlasser und echten Konstrukteuren. Gemeinsam und doch jeder mit seinem Talent. Folgendes Zahlenspiel macht das deutlich:

Wir waren eine tolle Gemeinschaft mit Kindern aus sechs Schulen. Sie sprachen insgesamt sechs Sprachen, fünf Mütter oder Väter sind in einem anderen Land geboren worden. Es war ein Mädchen dabei, zwei Fußballer, ein Gitarrist, zwei Zeichner, drei ganz Neue, mindestens vier sehr Neugierige, sieben Kreative und eine ganze Horde Fantasten. Großartig! Wie viele Kinder mögen das wohl gewesen sein? Da müssen wir zugeben: Es waren nur sieben. Aber wenn wir die fragen, dann sagen sie: „Es waren die schönsten Herbstferien der Welt!“ Darum wollen wir allen Lust machen auf neue Ferienprojekte im Kirchenkreis im kommenden Jahr.

Schon mal vormerken: Die nächste Sommerferienaktion des Kirchenkreises für Schulkinder ist vom 24. bis 28. Juli 2017 auf dem Evangelischen Campus Daniel geplant.

Claudia Bücherl, Diakonin der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde, Arbeit mit Kindern

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