02/07/2024 0 Kommentare
Interview mit Lisa Könnecke, Leiterin der Evangelischen Kita Daniel
Interview mit Lisa Könnecke, Leiterin der Evangelischen Kita Daniel
# KK I Campus

Interview mit Lisa Könnecke, Leiterin der Evangelischen Kita Daniel

Eigentlich wollte Lisa Könnecke Grundschullehrerin werden, entschied sich aber für eine Ausbildung zur Erzieherin − „da gab es schneller Praxiserfahrung“. Seit 2016 leitet sie die Evangelische Kindertagesstätte Daniel.
Einen Kitaplatz zu bekommen ist in Berlin gerade sehr schwierig. Was bekommen Sie davon mit?
Lisa Könnecke: Ich habe oft verzweifelte Eltern am Telefon, die ihr Kind nirgendwo unterbringen können. Das geht mir sehr ans Herz. Wir haben hier zur Zeit 115 Kinder, und natürlich wie überall Kriterien, nach denen wir die Plätze vergeben. Erst einmal denken wir an die Geschwister, um den Eltern die Logistik zu erleichtern. Aber auch die Gruppenzusammensetzung müssen wir im Blick haben. Umso mehr freue ich mich, wenn ich Eltern einen Platz anbieten kann. Da rollen oft Freudentränen. Noch schöner ist es, wenn sie dann sagen, dass sie uns als evangelische Einrichtung bewusst gewählt haben.
Was ist das typisch Evangelische an Ihrer Kita?
Jedes Kind anzunehmen wie es ist und es individuell zu fördern, ist die Grundlage; so vermitteln wir Toleranz und soziales Miteinander. Wichtig ist uns auch, dass wir gemeinsam Feste feiern und mit Kinderkirche und Familiengottesdiensten ein tolles Angebot für alle haben.
Ist Elternsein heute anstrengender als früher?
Das ist schwer einzuschätzen. Aber die Gesellschaft ist rastloser und reizüberflutet. Das merkt man Erwachsenen an, aber auch den Kindern. Sich zu besinnen ist wichtig, deshalb bauen wir das auch bewusst in den Kita-Alltag ein.
Und wie?
Im Morgenkreis, oder wenn wir zusammen singen, eine Geschichte erzählen. Auch die „Spielzeugfreie Zeit“ ist mittlerweile in unserem Konzept verankert. Wir besprechen mit den Kindern, welches Spielzeug in den Urlaub fährt − also im Keller verpackt wird. Dann stehen nur einige Dinge zur Verfügung, zum Beispiel Tische, Stühle, Decken, ein paar Bücher. Die Kinder entwickeln viel Kreativität; Rollenspiele rücken plötzlich in den Vordergrund. Das zeigt uns: Weniger ist mehr.
Was wünschen sie sich für den Campus?
Dass wir den Gedanken weiterverfolgen, ein Ort für Jung und Alt zu sein.
Wo trifft man sie, wenn nicht hier?
Ich bin sehr gern in der Natur oder mit Freunden im Café, singe im Popchor oder gehe tanzen. In diesen Momenten kann ich meinen Akku gut aufladen.
Interview/Foto: JK
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