von Hanna Meyer, Koordinatorin der Kältehilfe

Manchmal laufen die Dinge ja nicht so wie erhofft. Mitunter scheinen sich die Probleme regelrecht zu stapeln. Kommt dann ein weiteres hinzu, packt man es einfach oben auf den Stapel. Ohne es sich anzuschauen, ohne zu prüfen, ob es wirklich so groß ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Mancher Gast der Suppenküche in der Kirchengemeinde Am Lietzensee kann ein Lied davon singen: Die unerfreulichen Briefe häufen sich und werden irgendwann vielleicht gar nicht mehr geöffnet, einfach auf den Stapel gelegt. Die Zuversicht geht verloren, das Leben bewältigen zu können. Dann braucht es jemanden, der da ist und beim Anschauen und Sortieren hilft.

Als wir die Suppenküche am 4. September wieder öffnen wollten, lief nicht alles rund. Die Preise für das Mittagessen wurden erhöht und wir mussten überlegen, wie es weitergeht.

Dann klingelte 15 Minuten vor Einlass der Gäste mein Handy. Die Küche eröffnete uns, dass sie heute leider kein Essen liefern könnte! Am liebsten hätten wir den Kopf in den Sand gesteckt.

Lediglich die Menschentraube draußen vor der Tür motivierte uns, nach Alternativen zu suchen. Und so kochten die Ehrenamtlichen innerhalb kürzester Zeit 10 Kilo Nudeln und 2 große Töpfe Tomatensoße. Schnell wurde etwas Reibekäse besorgt. Als Zutaten hatten wir passierte Tomaten, Salz und Pfeffer.

Die Gäste mussten immer wieder warten, bis ein neuer Topf Nudeln fertig war. Objektiv betrachtet war das sicher nicht das leckerste Essen, das es jemals in der Suppenküche gegeben hat. Trotzdem – alle waren fröhlich und zufrieden. Vielleicht wirkte ja die abenteuerliche Zubereitung geschmacksverstärkend.

Dieses gemeinsame Erleben hat mich froh gemacht. Wir haben das Problem angeschaut und entschieden: Es ist nicht zu groß! Die Gäste haben das gesehen und mitgemacht – welch ein Glück! 

Wenn Sie an solchen oder anderen Abenteuern durch Ihre Mitarbeit oder eine Spende teilhaben möchten freuen wir uns.

Übrigens: Über die frischen Lebensmittelspenden zum Erntedankfest haben wir uns sehr gefreut!

Kontakt Hanna Meyer, Telefon 030 863 90 99 20; E-Mail: kaeltehilfe@cw-evangelisch.de

Wir freuen uns weiterhin über Sachspenden (zum Beispiel abzugeben im Büro des Evangelischen Campus Daniel, Brandenburgische Straße 51, 10707 Berlin):

Hygieneartikel (Seife, Deo, Zahnpasta, Taschentücher), Kaffee, verpackter Kuchen oder Kekse, haltbare Lebensmittel  

Spendenkonto
Kirchliches Verwaltungsamt Berlin Mitte-West
IBAN: DE42 1005 0000 0190 6655 05
BIC: BELADEBEXXX
Stichwort: Kältehilfe C-W