Blog 11: Mensch, beweg dich doch mal! Bewusst gehen

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# Pilgerblog

Blog 11: Mensch, beweg dich doch mal! Bewusst gehen

Gehen hat positive Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Psyche; das ist medizinisch bewiesen. Es senkt den Blutdruck, regt die Abwehrkräfte zur Stärkung des Immunsystems an, mindert Stress, stärkt die mentale Leistung und hilft beim Abnehmen. Diese Liste könnte wohl noch um viele Punkte ergänzt werden.

Und Sie kennen das sicher auch: Am Beginn einer langen Wanderung spuken einem noch die Gedanken über den bevorstehenden Weg oder die Zweifel an den körperlichen und mentalen Gegebenheiten im Kopf herum. Bei mir verflüchtigen sich diese Gedanken jedoch oft schon nach den ersten Metern und ich spüre neue Energie. Mit jedem Schritt komme ich meinem Ziel stetig näher! Dieser Gedanke beeinflusst auch mental unheimlich stark und gibt Kraft und Energie.

Unser Körper gewöhnt sich an die Bewegung, das Tempo, das Auf und Ab der Wege und den gleichmäßigen Rhythmus des Gehens. Und nach einer Weile findet jeder seinen eigenen Takt, in dem er gut gehen kann. Das Gehen in der Natur vereint nach einiger Zeit die Gehirnströme. Damit gemeint ist das Verschmelzen von Körper, Geist, Atem und Natur zu einer gefühlten Einheit. Um diese zu erreichen, ist es wichtig, sich auf den Gang zu konzentrieren.

Nehmen Sie sich doch einmal vor, bewusst zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie fokussiert sein und möglichst nicht sprechen. Gehen Sie in Ihrem eigenen Tempo los. Achten Sie dabei auf Ihren Gang: Ist er müde, beschwingt, gerade oder gebückt? Gehen Sie schnell und geschmeidig oder eher langsam und ein bisschen eckig? 

Achten Sie auch darauf, wie Ihre Füße den Boden berühren. Nur mit der Ferse und dem Vorderfuß? Oder rollen Sie den ganzen Fuß ab? Tut Ihnen beim Laufen etwas weh? Achten Sie beim Gehen auf den Untergrund. Wie fühlt er sich an? Ist er steinig und uneben oder betoniert und leicht zu laufen? Geht es bergauf oder bergab? Was strengt Sie mehr an?

Ihr Atem sollte sich Ihrem Geh-Rhythmus anpassen. Wenn Sie also merken, dass Ihr natürlicher Atemrhythmus zwei oder vier Schritten pro Atemzug entspricht, passen Sie ihn entsprechend an. Dauerhaft falsches und zu flaches Atmen raubt uns Lebensenergie. Und umgekehrt können wir negative Gefühle wie Wut, Angst und Ärger nach viel Übung auch wegatmen.

Bei dieser Übung geht es zwar erst einmal vordergründig um die Aufmerksamkeit auf Ihren Gang und Ihren Atem. Beides führt aber unweigerlich dazu, dass wir lernen, auf unserem Körper und Geist zu achtsamer umzugehen. Nehmen Sie sich Zeit für sich und hören Sie in sich hinein! Eine tibetische Weisheit sagt: „Wer über sich selbst hinausgehen will, muss in sich selbst hinabsteigen“.  

Apropos bewusst: Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal bewusst eine Feldlerche singen hören? Fast nirgendwo in Deutschland leben so viele von ihnen auf so kleiner Fläche wie am Tempelhofer Feld. Dem herrlichen Gesang der Lerche und vieler anderer Vögel kann man dort garantiert lauschen. Die große Runde (ab S- und U- Bahnhaltestelle „Tempelhof“) um das ehemalige Flugfeld beträgt ca. 6,5 Kilometer. Sie kann aber in der Mitte des Weges auf circa die Hälfte abgekürzt werden.

Liebe Grüße sendet 

Stefan Lemke 


Stefan Lemke ist Diakon und Fachberater für die Arbeit mit Senior*innen in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg- Wilmersdorf. Seine Freizeit verbringt er gern mit und in der Natur. Einmal monatlich bietet er eine Pilgertour im Berliner Umland an. In seinem wöchentlichen Blog schreibt er über Gedanken auf dem Weg.

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